Seit einer Weile kaufe ich mir wieder Computerspiele-Zeitschriften, jeden Monat die GameStar und oft auch die PC Games. Zusätzlich zum reinen Magazin gibt es auch Versionen mit ein oder zwei DVDs. Diese enthalten dann neben verschiedenen Vorschau- und Testvideos meist je eine Vollversion eines Spiels. Beide Zeitschriften kosten mit einer DVD nur 1,50 Euro mehr als ohne. (Genau genommen 1,51 €, weil das reine Magazin für den albernen Preis von 3,99 € verkauft wird.) Damit kann man viel Spaß für verdammt wenig Geld haben…
Diablo ist in aller Munde. Ich hatte mal Teil 1 oder 2 angespielt und es hat mich damals nicht begeistert. Torchlight (PC Games 5/12), ein vergleichbares Action-Rollenspiel, hat mir aber vor kurzem eine Menge Spaß bereitet. Es hat auch diesen „Flow“ und diese Sammelleidenschaft, die man Diablo zuschreibt. Aber es „fehlt“ der Internet-Zwang, der Error 37. Man schnetzelt einfach fröhlich vor sich hin, auf der Jagd nach immer besseren Items, nach dem nächsten Level und nach irgendeinem Story-Ziel, das eigentlich völlig egal ist. Torchlight wurde (zu Recht) vorgeworfen, dass es die Geschichte arg vernachlässigt. Aber irgendwie passt das doch auch zum Genre. Hier will ich nur Monster schnetzeln und Monster plündern, bis die Sehnenscheide quiekt. Der kommende zweite Teil reizt mich schon. Abschreckend finde ich nur, dass ich etwas von zufallsgenerierten Dungeons gelesen habe.
Black Mirror I, ein Adventure, hatte ich kurz angespielt, es war mir dann aber zu langatmig. (Genre-Anhänger werden mich hassen.) Als auch Black Mirror II auf Heft-DVD erschien (GameStar 7/12), wollte ich dem ersten Teil noch eine Chance geben – habe aber leider die DVD nicht mehr gefunden. Der zweite Teil ist aber auch ohne Kenntnis des ersten ein starkes Adventure mit der passenden Prise Humor, unheimlicher Begegnungen und Schreckmomenten, und das bei einem Umfang, wie man ihn bei aktuellen Produkten wohl nicht mehr bekommen wird. Es ist immer noch ein wenig dialoglastig, aber nicht mehr so stark, wie ich es beim ersten Teil wahrgenommen habe. Dem ich vermutlich eh Unrecht tue. Bei Gelegenheit werde ich den dritten Teil spielen, auch wenn der ziemlich ins Esoterische abdriften soll. Und wenn ich die DVD finde, kommt auch der erste Teil nochmal ins Laufwerk.
World of Goo (PC Games 7/12) ist ein phantasievolles Knobelspiel. Die kleinen runden Goos („klebriges Zeug“) können Verbindungen bilden, mit denen man sie über allerlei Hindernisse bringen muss. Die Verbindungen sind allerdings ein wenig flexibel, und bei zuviel Einwirkung von Wind oder Gravitation kommt die Konstruktion ins Schwanken oder bricht ganz zusammen. Die anfangs zur Verfügung stehenden schwarzen Goos bilden unauflösbare Verbindungen, so dass man die „verbauten“ nicht zum jeweiligen Ausgang bringen kann. Später kommen grüne hinzu, die man wieder herauslösen kann, um sie anderweitig zum Einsatz zu bringen oder eben zu retten. World of Goo hat selbst der tollsten Frau vonne Welt Spaß gemacht, die sonst mit Computerspielen so gar nichts anfangen kann. Allerdings hat uns schon das erste Kapitel vor einige Herausforderungen gestellt. Und ich vermute, das wird nicht leichter werden…
Alle beschriebenen Spiele waren in meinen Augen zu ihrer Zeit den vollen Verkaufspreis wert. Das gilt natürlich erst recht für die inzwischen sehr niedrigen Preise. Bei Interesse kann man die jeweilige Zeitschrift mit DVD nachbestellen (GameStar, PC Games). Eine ausführliche Liste der Spiele-Beilagen der letzten Jahre findet sich übrigens hier.
Heute sind die aktuellen Ausgaben der beiden Zeitschriften erschienen, beide mit Aufbausimulationen. Der GameStar liegt Tropico 3 Gold bei, in dem man als Diktator über eine Südseeinsel herrscht, und der PC Games Cities XL, wo man wie im guten alten Sim City eine Stadt aufbaut und verwaltet.