Früher™ nannten wir jemanden (oft mich) „Duden-Polizei“, wenn er einen anderen – im Zweifel mithilfe des Dudens – korrigiert hat. Wenn man nach dem Begriff googelt, findet man ihn so selten, dass ich mich frage, ob sich das Wort dann ein klein wenig verbreitet hat oder ob unabhängig voneinander verschiedene Gruppen auf den Begriff gekommen sind. Wie dem auch sei, vor einer Weile habe ich auf ganz andere Weise „Duden-Polizei“ gespielt:
Ich habe den (heiligen!) Duden korrigieren können!
… so fühlte es sich erstmal an, als die Zwerge frisch da waren.
Natürlich weiß man vorher, dass man weniger Zeit für sich und füreinander haben wird. Trotzdem hat es mich anfangs hart getroffen. Wir wohnten im Krankenhaus, im „Rooming In“. Jeden Abend hörte man vom Freilichtkino in der Nähe des Krankenhauses Filmtöne herüberwehen und ich hatte dieses seltsame Gefühl, als hätte ich nie wieder die Chance, dort hinzugehen.
… so oder so ähnlich lese ich es öfter, erst heute wieder in einer Facebook-Gruppe zum Thema Linux.
Die kurze Antwort ist „Falsch.“
Die etwas längere: „Kommt drauf an, was man erwartet.“
SOMA muss man gespielt haben. Ich hatte ja schon mal davon erzählt. Nun gibt es für die, die den Horroraspekt nicht mögen oder nicht vertragen (wofür ich jedes Verständnis habe, ich musste den DLC von Outlast aufgeben, weil er zu viel Druck erzeugt hat!), eine Art Light-Version, in der das Böse nicht angreift. Also eine Ausrede weniger, SOMA nicht zu spielen. Aber für die, die es nie spielen werden, sei es, weil sie das Genre nicht mögen oder gar keine Computerspieler sind, möchte ich hier erzählen, was mich daran besonders fasziniert hat…
Ich bin kein Kinderarzt. Ich kann keine medizinischen Empfehlungen geben. Aber ich berichte mal von unseren Erfahrungen…
Zwerg Zwo hatte Hunger. Aber sobald er ein paar Schlückchen getrunken hatte, hat er den Kopf von der Flasche weggerissen und geschrien. Als ob das Essen wehtun würde. Und dann wieder von vorn – er hatte ja immer noch Hunger. Außerdem hat er sich öfter erbrochen („gespuckt“ konnte man das oft kaum nennen).
Vor einer Weile hat Zwerg Eins mich zum ersten Mal angelacht. Nicht unwillkürlich mit den Mundwinkeln nach oben gezuckt, sondern auf ein Anlächeln mit einem Zurücklächeln reagiert. Ein toller Augenblick.
Da hat man sich – tut mir leid, aber so ist es halt – monatelang anpinkeln und ankacken, anspeien und anschreien lassen, und dann bekommt man etwas zurück, und sei es noch so klein. Man saugt es auf wie ein Schwamm.
… und ein paar Tage später war meine Elternzeit zu Ende. Scheiße.