… aber ich habe sie alle.
Von Band 1, Kolumbusfalter, bis Band 452, Alle gegen einen.
Seit heute.
Die tollste Frau vonne Welt nennt sie despektierlich „Entenbücher“, aber eigentlich heißen sie natürlich Lustige Taschenbücher, kurz „LTB“. Es war wohl in der frühen Grundschulzeit, als ich angefangen habe, sie zu lesen. In jedem LTB findet sich am Ende eine Liste aller Bände, und schon in einem meiner ersten habe ich mit einem dicken Filzstift gekennzeichnet, welche ich schon hatte. Schon da habe ich wohl „gesammelt“. Ich bin dann auch über Flohmärkte gelaufen und habe eine Liste mit mir geführt, welche Bände noch fehlen. Doch vollständig habe ich sie nicht bekommen.
Zu Beginn war nur jede zweite Doppelseite farbig und die anderen schwarz-weiß. Außerdem waren in den Siebzigern die Geschichten eines Bands durch Vor- und Zwischengeschichten (meist eher lose) miteinander verknüpft. Ich fand das gut, es gab den Geschichten mehr Zusammenhang. Dadurch bedingt widmete sich jeder Band aber auch entweder Donald- oder Micky-Maus-Geschichten. Mir war Donald schon immer lieber, der Faulpelz und Taugenichts anstelle des immer-klugen Helden. Als dann beide in einem Band vorkamen, fand ich spannend, dass die Bücher meist mit Donald-Covern versehen wurden. Ich war wohl nicht der einzige, der die Ente der Maus vorzog.
Eines Tages war ich dann zu groß für Comics, jedenfalls für solche. Ich war so 17, 18, habe mich für Mädchen interessiert und auch für Bier, kam mir wohl zu erwachsen vor und habe aufgehört, LTB zu lesen. Als ich dann aber wirklich mehr oder weniger erwachsen war, habe ich festgestellt, dass ich sie noch immer unterhaltend fand, dass das meinem Erwachsensein auch keinen Abbruch tut und habe wieder damit angefangen. Ich weiß noch, wie ich in der Uni ein Lustiges Taschenbuch vorsichtig in einen Umschlag geschoben habe und eine Mitstudentin mich fragte, ob es verstecken würde. Im Gegenteil – ich wollte das gute Stück schonen.
Manche Fans finden die modernen Lustigen Taschenbücher wohl nicht so gut wie die alten. Ich vermute, das hat auch damit zu tun, dass man als Kind begeisterungsfähiger ist als als Erwachsener und einem eigentlich noch alles aufregender vorkommt. Mir gefallen jedenfalls manche der neuen Geschichten wirklich gut. Besonders hervorheben möchte ich die der Zeichner Fecchi und Flemming Andersen. Auch, wenn es für viele Fans Blasphemie ist: Mir scheinen sie den Klassiken ebenbürtig.
Die Lücken, die in meiner Heranwachsendenzeit entstanden waren, haben sich erst in den letzten Jahren dank der tollsten Schwiegermutter-in-Spe vonne Welt gefüllt. Einige Bände aus der Kindheit ihrer Töchter und wohl auch welche von Internetauktionen haben die Sammlung fast vollständig gemacht. Bis auf zwei recht neue Bände, die ich dann direkt beim Verlag bestellt habe.
Es ist über 30 Jahren her, dass ich mit dem Filzer meine paar Bände angestrichen habe. Heute könnte ich alle abhaken.
Donald ist der beste!
So sieht das aus!