Von not-so.greatnet.de zu all-inkl.com

Mein Blog ist umgezogen. Beim alten Provider stimmte die Leistung nicht mehr – ebensowenig wie der Support.

Als ich anfangen wollte zu bloggen, habe ich nach einem günstigen WordPress-Angebot gesucht und bin beim „Webtagebuch“ von Greatnet für nur 1,99€ pro Monat gelandet. Und wie es so ist, war mir das Angebot schon nach einigen Monaten zu dünn und ich bin auf „Webspace Smart“ für auch nur 2,90€ gewechselt. Damit bin ich dann zwei Jahre lang gut gefahren.

Doch vor ein paar Monaten war mir aufgefallen, dass mein Blog in den Abendstunden nicht mehr so gut erreichbar war, wie er sollte. Ich hatte dann SensorPress Alert installiert, ein Plugin, das Serverausfälle melden soll. Das hat aber nicht gut geklappt; ich hab nur mal eine Mail bekommen, dass der Server wieder läuft – ohne je eine er­hal­ten zu haben, dass er nicht läuft.

Vor Weihnachten ist es mir zu bunt geworden, gefühlt lief es abends immer schlechter. Ich habe dann meine Site von UptimeRobot.com überwachen lassen. Mit einem Gratis-Account kann man mehrere Websites automatisch von verschiedenen Standorten aus testen lassen. Und tatsächlich: Zwischen 22 Uhr und 2 Uhr morgens waren meine Seiten praktisch jeden Tag kaum erreichbar. Es wurden zwar kaum Komplettausfälle („downtime“) registriert, aber die erste Seite wurde erst nach 20, 30, 40 oder noch mehr Sekunden ausgeliefert. So lang warten Leser nicht. Und auch Google straft in der Sortierung von Such­ergebnissen Webseiten ab, die schlecht erreichbar sind. Ich habe dann auch eine „benachbarte“ Website auf demselben Server (server107.​greatnet.de) ersuchmaschint und ebenfalls von Uptime­Robot testen lassen. Sie zeigte dasselbe Muster.

Schlechte Zeiten ...

Schlechte Zeiten
Schlechte Zeiten …

Ein/zwei Wochen lang habe ich mir das angeschaut. Wohl im Gegen­satz zu Greatnet, die ihre Server anscheinend nicht über­wachen – oder die Probleme nicht behoben kriegen. Ich habe dann Ende Dezember oder Anfang Januar per Webformular eine Nachricht an meinen Hosting-Provider geschickt. Doch es kam keine Rück­mel­dung. Nicht einmal eine auto­matische Mitteilung, dass meine Nach­richt angekommen ist. Ich habe noch eine zweite abgeschickt, doch auch daraufhin kam nichts. Also habe ich eine E-Mail geschrieben und dort auch einen Screenshot mit den gruseligen Zugriffszeiten an­ge­hängt. Wieder… keine Nachricht, keine Besserung. Also habe ich angerufen. Als ich von Zugriffszeiten von 30 oder 40 Sekunden ge­sprochen habe, hat mich der Support-Mitarbeiter erstmal gefragt, ob ich nicht Milli­sekunden meine. Nein, ich meinte schon 30 Sekunden, 30.000 Milli­sekunden. Interessant war, dass er gleich auf den falschen Server getippt hat – server103.greatnet.de. Es scheint also auf mehreren Servern Probleme zu geben. Er hat mir dann gesagt, dass meine drei Nach­richten angekommen waren und „bei der Technik“ lägen. Na großartig. Hilft mir mächtig weiter.

Monate, nachdem ich die ersten Probleme bemerkt hatte, und einen Monat, nachdem ich sie meinem Provider gemeldet hatte, habe ich dann vor­letzte Woche die Kündigung abgeschickt und mir einen neuen Provider gesucht. Mir war ziemlich mulmig, ich wollte ja weder meine Domain noch die Daten verlieren. Aber der Zustand war nicht mehr tragbar. Und ich bin ja nicht der erste in der Geschichte der Mensch­heit, der seine Daten und seine Domain umzieht.

Man benötigt dafür bei de-Domains einen sogenannten Auth-Code, sozusagen das Passwort zur Domain. Bei anderen Providern be­kommt man das umstands­los per Web­formular, bei Greatnet nicht mal auf ausdrück­lichen Wunsch per E-Mail. Den neuen Provider habe ich mir über einen (leider schon etwas älteren) Test der c’t gesucht. Wobei ich Einrichtungsgebühren vermeiden wollte und auf eine pro­blemlose kurzfristige Kündigungsmöglichkeit geachtet habe – nur für den Fall, dass sowas nochmal passieren sollte. Bei all-inkl.com haben mich dann noch die drei Gratismonate gelockt, die nachher auch nicht in eine überhöhte Monatsgebühr münden. Dennoch bezahle ich hier mehr als bei Greatnet: knapp 5 Euro im Monat.

Ich habe dort meinen Vertrag gestartet und meine Domain zur späteren Übernahme per Auth-Code vermerkt. Begeistert war ich von den Möglichkeiten zur Datenübernahme: Sowohl für FTP als auch für die Datenbank konnte man Quelle und Passwort beim alten Provider angeben und sich die Daten automatisch rüberziehen lassen. Zusätzlich habe ich die Daten auf den heimischen Rechner gezogen (und beim Blick in die Datenbank ein mulmiges Gefühl bekommen, aber dazu vielleicht ein andermal mehr).

Was leider nicht so einfach funktioniert hat, war das Austesten, ob alles vollständig ist und läuft. Die Installation geht halt davon aus, dass sie über ein-eike.de erreichbar ist, und da diese Adresse noch auf den alten Provider gezeigt hat, konnte ich nicht so leicht testen, ob nach dem Umzug noch alles reibungslos laufen würde. Ich hab dann meinen Kopien vertraut und die Installation nicht noch testweise auf die vorübergehende Adresse beim neuen Provider umgekrempelt.

Entsprechend spannend war dann der Tag des Umzugs. Als sich Greatnet über eine Woche nicht auf meine schriftliche Kündigung gemeldet hatte, habe ich am fünften Februar eine knappe Er­in­ne­rungs­­mail geschrieben. Am sechsten Februar erhielt ich dann eine Mail mit Kündigungsbestätigung und Auth-Code. Den habe ich sofort bei all-inkl.com eingegeben und Minuten später die Be­stä­ti­gung für eine erfolgreiche Übertragung der Domain erhalten.

Dann hieß es warten. Bis sich so eine Änderung, eine andere Server-Adresse für eine vorhandene Domain, im Internet „rumgesprochen“ hat, kann es wohl einige Stunden bis hin zu zwei Tagen dauern. Gegen Mittag schien es dann so, als ob die Adressänderung angekommen wäre. Trotzdem haben mir mein Browser und ein Ping unter der Kommandozeile konsequent die alte IP angezeigt. Diesen Zwischen­zustand habe ich nicht richtig durchschaut.

... gute Zeiten
… gute Zeiten

Spätestens am Abend war ich mir dann aber sicher, dass die über­tra­gene Installation fast vollständig funktioniert. Nur UptimeRobot hat sich verschlechternde Zugriffszeiten angezeigt. Im Widerspruch zu dem, was ich selbst erlebt habe: Die Website war so schnell erreichbar wie wohl noch nie. Erst drei Tage später dann auch hier die Be­stä­ti­gung: ein-eike.de ist endlich wieder rund um die Uhr flott erreichbar. Und wenn es mal nicht so sein sollte, hoffe ich auf besseren Support, als greatnet.de ihn gezeigt hat.

 

3 Gedanken zu „Von not-so.greatnet.de zu all-inkl.com“

  1. Hi,

    ich bin auch noch bei Greatnet, und habe auch erhebliche Probleme. Habe mal eine Frage; darf der Provider direkt nach der ersten Mahnung (Lastschrift ist zurück gekommen, war Absicht), alle Seiten von mir sperren, weil das Datum der Zahlung in der ersten Mahnung abgelaufen ist?

    Ist das rechtlich wirklich in Ordnung?

    Ich hatte nämlich vorgeschlagen, dass ich das in kleineren Raten bezahlen wollte, aber die haben einfach nicht reagiert.

    Meine Briefe kommen da nämlich nicht an, sagen die immer…

    Danke.

    Grüße
    Johnny

    1. Hallo Johnny, das kann ich dir leider nicht sagen… Ich hatte mir ja einen neuen Hoster gesucht, obwohl der Vertrag noch eine Weile lief. Die Website hab ich umgezogen. Dann hätte Greatnet kein derartiges Druckmittel mehr. Bezahlen musst du natürlich trotzdem.

  2. Ja, das ist schon ärgerlich, wenn man für eine Leistung bezahlt und dann der Support nicht reagiert. Was ähnliches habe ich gerade mit nem Onlineshop. Waren flasch ausgezeichnet, ich somit was falsches bekommen. Dann hab ich angerufen, wo mir dann gesagt wurde, ich müsste das per Mail melden, gesagt getan – Antwort aber auch hier fehl …

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