SOMA muss man gespielt haben. Ich hatte ja schon mal davon erzählt. Nun gibt es für die, die den Horroraspekt nicht mögen oder nicht vertragen (wofür ich jedes Verständnis habe, ich musste den DLC von Outlast aufgeben, weil er zu viel Druck erzeugt hat!), eine Art Light-Version, in der das Böse nicht angreift. Also eine Ausrede weniger, SOMA nicht zu spielen. Aber für die, die es nie spielen werden, sei es, weil sie das Genre nicht mögen oder gar keine Computerspieler sind, möchte ich hier erzählen, was mich daran besonders fasziniert hat…
In SOMA schlüpfe ich in die Haut von Simon Jarrett. Ich habe bei einem Unfall eine Freundin verloren und selbst einen Hirnschaden erlitten. In einer neuentwickelten Prozedur soll mein Gehirn gescant werden, um per Computer viele Heilmethoden zu simulieren und die optimale zu ermitteln. Ich setze mich schließlich auf den Stuhl mit dem Scanner und…
… erwache woanders. Im Laufe der Zeit finde ich heraus, dass mein Gehirnscan in ein… Wesen eingespielt wurde. Ich befinde mich auf einer fast verlassenen Unterwasserstation. Die Welt, wie wir sie kennen, ist untergegangen. Hilfe leistet mir Catherine, deren Hirn ebenfalls einmal eingescant wurde und deren Gedanken nun auf einem Computer ablaufen.
Die Situation in der Station erweist sich als hoffnungslos. Es gibt eine Fluchtmöglichkeit, doch dafür muss ich zuerst noch tiefer in einen Seegraben vordringen. Dazu soll ich mein Hirn wieder scannen und in einen Tiefsee-Tauchanzug übertragen lassen. Als ich nach der erfolgreichen Prozedur im Taucheranzug „erwache“ und mich umsehe, stelle ich allerdings fest, dass mein vorheriges Ich noch lebt. Er sitzt… ich sitze… auf dem Scanner, noch unter Narkose. Und ich habe die Entscheidung zu treffen, ob ich ihn/mich töte oder in der ausweglosen Situation zurücklasse. Ich habe mich dafür entschieden zu töten. Der Plan war, im Taucheranzug zu erwachen, und nicht, doppelt zu existieren. Sowohl ich als Simon als auch ich als Spieler von SOMA habe nicht daran gedacht, dass es sich letztlich um eine Kopie handelt, nicht um einen Transfer.
Am äußersten Ende der Station im Tiefseegraben erreiche ich eine Maschine, die mich als Gehirnscan ins Weltall transferieren kann. Ich setzte mich wiederum auf einen Scanner und erwache… auf dem Scanner. Ich bin das Original (das ja selbst wenig original war), nicht die Kopie des Vorgangs. Ich habe den Münzwurf verloren. Dann verstummt auch noch meine einzige Begleiterin, Catherine, und ich bin verdammt, allein in einem Tiefseegraben einer toten Welt auszuharren, bis ich sterbe. Es gibt immer zwei, die Kopie und das Original. Und wiederum haben Simon und ich die Konsequenzen nicht durchdacht.
Das Licht erlischt.
Abspann.