Es wird Zeit für eine neue WeltFoto-Ordnung!
Meine erste Digitalkamera habe ich Anfang 2000 gekauft. 2 Megapixel – 1000 Mark. Und losfotografiert. Und bis heute habe ich selbst vom ersten Tag noch die unscharfen, unwichtigen, einfach alle Fotos. Inzwischen hat sich da einiges angesammelt. Bis hin zu den tausenden Fotos von den letzten beiden Urlaubsreisen. Die tollste Frau vonne Welt ist ziemlich, öhm… fotografierfreudig.
Ich hatte Teile meiner Foto-An-Sammlung auf DVD-RAM gebrannt. Diese Scheiben wurden damals als optimales Backup-Medium gepriesen. Ich konnte nur sehr wenige der Medien noch einlesen. (Letztens habe ich den Inhalt 20 Jahre alter, zeitweise neben dem großen Röhrenfernseher gelagerter Disketten auf Festplatte gebracht – das ging sehr gut!) Mit den noch lesbaren Scheiben und dem, was auf dem PC und auf der Backup-Festplatte lag, sollte ich aber hoffentlich meine Fotos alle zusammengeklaubt haben. 16 Gigabyte. Über 8000 Bilder.
Mein Plan ist nun, pro Tag mindestens die Fotos eines Tages, an dem ich fotografiert habe, in Ordnung zu bringen. Unwichtiges zu löschen und das Übrige mit Tags zu versehen, so dass man die Fotos besser im Griff hat, leichter auffinden kann.
Natürlich kann man auch mit dem Datei-Explorer Fotos löschen. So habe ich zumindest einen der Urlaube auch schon zu einem Teil ausgedünnt. Aber zum Kategorisieren, Verschlagworten, Personen kennzeichnen, vielleicht noch den Ort markieren, dazu braucht es ein entsprechendes Verwaltungsprogramm. Unter Linux ist Digikam da wohl der Platzhirsch. Ich habe das Programm bisher zum Herunterladen der Fotos von der Kamera verwendet. Es kann noch ein bisschen mehr.
Inzwischen, und das hat mich überrascht, bietet Digikam sogar eine Gesichtserkennung. Ich hab das mal ausprobiert. Was ganz ordentlich funktioniert, ist das Herausfinden, was auf dem Foto ein Gesicht ist (face detection). Dass da auch fotografierte Fotos (zum Beispiel in einem Friseur-Schaufenster) gefunden werden, ist ja klar. Dass auch eine einfache Zeichnung eines Gesichts erkannt wurde, seh ich auch noch ein. Warum aber auf einem Dutzend Fotos aufregend beleuchteter Milchtüten (hatte ich erwähnt, dass ich noch viele Bilder löschen muss?) Gesichter erkannt wurden, ist mir nicht klargeworden. Steckt man nicht drin… Was aber so wenig funktioniert hat, dass ich noch unsicher bin, ob ich da einen Bedienungsfehler gemacht habe, ist die Erkennung von Personen anhand des Gesichts (face recognition). Entweder, das Programm kann das fast bis überhaupt nicht (was sich mit Ergoogletem deckt), oder ich hab da noch irgendeinen Dialog nicht gefunden.
Wenn ich es mir recht überlege… Ein Monat reicht zum Ordnen meiner Sammlung wohl nicht, das könnte mehrere brauchen. Wie sagte ein Kabarettist mal? Man bräuchte drei Leben: Eins zum Fotografieren, eins zum Bilder Aussortieren, und eins, damit man Zeit hat, sich die Bilder auch mal anzukucken.