Bescheidenes Indie-Bündel 11

Am Dienstag ist das elfte Humble Indie Bundle erschienen. Darin enthalten sind Guacamelee Gold, Dust: An Elysian TailGiana Sisters: Twisted Dreams, The Swapper, als Bonus für über­durch­schnitt­liche Bezahlung Antichamber und Monaco: What’s Yours Is Mine sowie 8 Soundtracks. Ich hab es sofort gekauft.

Nachtrag: Es kamen noch drei Bonus-Spiele hinzu: FEZ, Beatbuddy und Starseed Pilgrim, alle auch für Linux. Das ist doch mindestens ein weiterer guter Grund (FEZ), sich das Bündel zu kaufen.

The Swapper
The Swapper

Wie die Humble Bundles funktionieren, habe ich ja schon mal erklärt. Seitdem hat sich eins geändert:  Nach einer Woche werden dem Bündel zusätzliche Spiele hinzugefügt. Wer schon vorher gekauft hat, bekommt sie automatisch, wenn er mehr als der Durchschnitt (zum Zeitpunkt des Kaufs) bezahlt hat. Die Durchschnittswerte werden auch nach Betriebssystem aufgelistet und interessanterweise haben bei jedem Bundle, das ich gesehen habe, die Linuxer mehr bezahlt als Mac- und Windows-Nutzer. (Wahrscheinlich können sich Mac-Nut­zer es sich nach dem Kauf des Rechners einfach nicht mehr leisten…) Ich habe 6$ bezahlt. Das ist ganz schön viel Spiel für’s Geld! Den Anteil für die Humble-Bundle-Organisatoren habe ich runtergedreht – die können offen­sichtlich gut davon leben – und den Rest halbwegs gleich auf die Entwickler der Spiele (Es sind schon Software-Ent­wickler verhungert!) und die wohltätigen Zwecke verteilt.

Guacamelee, ein Spiel im „Metroidvania“-Stil, wurde mir sogleich von einem Kollegen ans Herz gelegt. Er sagte allerdings, dass man dafür besser ein Gamepad verwenden sollte. Nach einer kurzen Runde vermute ich, dass er da recht hat. Wir führen einen mexikanischen Helden in den Kampf gegen das Böse, und diverse Bewegungen wollen beherrscht sein. Die Zwischensequenzen sind neckisch, die Grafik wirkt konsequent scherenschnittartig. Meine Sorte Spiel ist es nicht, aber PC Games findet es sehr gut (87).

Bei Dust: An Elysian Tail läuft der fernöstlich angehauchte Pro­ta­gonist mit einer Art Teddy-Fee und seinem sprechenden Schwert durch eine Landschaft und ist hauptsächlich damit beschäftigt, massenhaft Monster zu verkloppen. Ich bin kein Freund von Spielen, bei denen man möglichst lange Prügel­kombi­na­tionen („Combos“) aneinanderreihen muss, aber durch eine hübsche Präsentation, einen witzigen Be­glei­ter und sanfte Rollenspielelemente hat mir Dust gar nicht mal so schlecht gefallen. Dust wurde übrigens von einem einzelnen Programmierer erschaffen – Respekt.

Giana Sisters: Twisted Dreams konnte ich noch nicht spielen. Während alle anderen Spiele des Bündels für Linux zur Verfügung stehen, soll Giana Sisters erst im Laufe des Jahres auch für das Betriebs­system meines Vertrauens erscheinen. Die älteren unter uns werden sich aber an das Original erinnern, das damals hemmungslos und ziemlich erfolgreich von Super Mario Bros. abgekupfert worden war. Die Neuauflage soll gelungen sein, Gamestar hat 80 Punkte vergeben.

Die Rätselspiele The Swapper und Antichamber waren die Gründe, warum ich mir das Bündel ohne zu zögern gekauft habe. Bei The Swapper wird man auf eine Bergwerksstation auf einem anderen Planeten geschickt. Bald lernt man, wie man bis zu vier Klone von sich erzeugen kann, die sich gleichzeitig mit der Spielfigur bewegen. Man kann auch in einen solchen Klon wechseln. Ich habe das Spiel noch nicht lang angespielt, kann mir aber vorstellen, dass man auf dieser Machanik interessante Rätsel aufbauen kann. Auf jeden Fall wird eine unheimliche Atmosphäre erzeugt, wenn die Spielfigur im Raumanzug durch verlasssene Stationen läuft, die zum Teil nur von seiner Stab­lampe beleuchtet werden…

Antichamber
Antichamber

Ausführlich gespielt habe ich bis jetzt als einziges Antichamber. Die Grafik sieht manchmal aus wie Strichzeichnungen mit ein paar Farb­kleksen, doch die Herausforderungen haben es in sich. Man muss bereit sein, um mehr als eine Ecke zu denken, und darf sich dabei nicht von Realismus einschränken lassen. Ich kann es wärmstens empfehlen. Nachtrag: Antichamber – Portal trifft Escher.

Monaco: What’s Yours Is Mine hat sich gegen meinen Anspiel­ver­such gewehrt. Nicht, dass es nicht gelaufen wäre. Ich habe ziemlich einfache Grafik in der Draufsicht gesehen, in der man mit einem Ganoven aus- oder einbricht und sich dabei nicht erwischen lässt. Aber ich glaube, der eigentliche Spielspaß von Monaco besteht darin, dass man mit bis bis zu vier Leuten gleichzeitig per Internet oder noch besser auf demselben Sofa auf Beutejagd geht und schon bald in wilde Hektik verfällt oder in guter Absprache große Beutezüge durchführt – beides klingt nach Spaß. Allein räubern zu gehen tut das eher nicht.

Das Humble Indie Bundle 11 gibt es bis zum 4. März für Linux, Mac und Windows.