Für Eins-Fuffzich: The Book of Unwritten Tales

The Book of Unwritten Tales ist ganz anders als Edna bricht aus. Aber auch toll. Und es liegt der aktuellen PC Games (Ausgabe 7/2013) bei. Für nur Eins-Fuffzich.

„The Book of Unwritten Tales“ spielt in einer Fantasy-Welt. Natürlich muss die Welt gerettet werden. Irgendein Buch enthält Hinweise auf irgendein Artefakt, und ein Bösewicht will es deshalb an sich reißen. Dazu machen sich ein Gnom und eine Elfe auf, später stoßen noch ein Mensch und sein seltsamer Begleiter, das „Vieh“ hinzu.

Soweit, so gut. Aber schon in der Einführung wird deutlich, dass das Spiel sich selbst nicht ernst nimmt. Wie so ein großer Drache mit solchen Stummelflügeln fliegen kann? „Wenn in dieser Welt etwas unlogisch ist, dann ist es im Zweifelsfall immer Magie. Sehr praktisch, damit erklärt man alles. Da fliegt etwas, das nicht fliegen kann – Magie, basta!“ Im weiteren Verlauf des Spiels werden mehr Fantasy-Klischees durch den Kakao gezogen. Ein Höhepunkt ist sicherlich, als zwei Fantasy-Wesen ein Rollenspiel spielen, bei dem man so abgefahrene Quests lösen muss wie beim Finanzamt seine Steuererklärung Abgeben…

BoUT

The Book of Unwritten Tales ist schön gezeichnet. Schön farbig, schön knuffig. Den vorgerenderten Zwischensequenzen sieht man allerdings ihr Alter inzwischen deutlich an. Das Spiel ist eher leichte Adventure-Kost – was der eine als Vorteil, der andere als Nachteil empfinden mag. Insbesondere wird das Rätseln dadurch erleichtert, dass Anklick-Punkte, die für das Spiel keine weitere Bedeutung haben, nach zwei- oder dreimaligem Anklicken einfach nicht mehr angezeigt werden. So wird man bald mit der Nase auf die Lösung des aktuellen Rätsels gestoßen, indem man einfach nicht mehr viel zum Anklicken übrig hat.

Am besten im Gedächtnis haften geblieben ist das sogenannte „Vieh“, ein undefinierbares Wesen, das nicht sprechen kann und sich daher durch ulkige Handzeichen verständigen muss. Zwischendurch kann man auch selbst das Vieh steuern. Es verrät einem nicht gerade viel über die Gegenstände, die man untersuchen möchte. Das Vieh scheint auch anderen Spielern gefallen zu haben, nicht umsonst ist es zur Hauptperson zur Fortsetzung „Die Vieh-Chroniken“ geworden. Dort können die Viecher leider sprechen, aber ein ganzes Spiel nur mit Handzeichen zu bestreiten wäre wohl auch seltsam geworden…

Wer es also konventioneller oder einfacher oder hübscher mag, als „Edna bricht aus“ es bieten kann, der… möge einfach beide Hefte kaufen. :) The Book of Unwritten Tales gibt es lobenswerterweise für Windows, Mac und Linux. (Die PC Games bietet allerdings nur die Windows-Version.) Das kommende Adventure der Hersteller, „The Raven – Vermächtnis eines Meisterdiebs“, wird demnächst ebenfalls für diese drei Systeme angeboten. Weshalb ich es mir ausnahmsweise schon vorbestellt habe.

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