Letztens hatte ich einige Ankündigungen für größere Linux-Spiele aufgezählt. Aber wenn man ehrlich ist, war die Größe teilweise „aufgerundet“. Gestern ist jedoch das erste unbestreitbar große Spiel für Linux erschienen, das nicht von Valve selbst stammt: Metro: Last Light. Was für eine Nachricht das für mich und andere Linuxer ist, lässt sich für viele vermutlich ähnlich schwer nachvollziehen wie meine Begeisterung vor knapp einem Jahr, als ich mein erstes professionelles Spiel für Linux gekauft hatte.
Metro: Last Light ist der Nachfolger von Metro 2033, dem Spiel zum gleichnamigen Buch. Nach einem Atomkrieg haben sich die Überreste der Moskauer Bevölkerung in die U-Bahn geflüchtet. Banditen und Mutanten, Kommunisten und Faschisten machen das Leben gefährlich. Um die knappen Ressourcen werden Kriege geführt.
Das Spiel wird besonders für seine Atmosphäre gelobt. In der beklemmenden Umgebung der U-Bahnschächte wird einem immer wieder vor Augen geführt, dass die Menschheit nicht dazugelernt hat, sondern noch barbarischer geworden ist. Dabei hat man nicht die Macht, die Welt einfach umzukrempeln, manchmal ist man zum Zuschauen verdammt. Erstklassige Grafik und passender Sound verstärken das eindringliche Erlebnis.
Die offizielle Website sieht bei mir unter Linux scheußlich aus, man kann aber auch beim Entwickler 4A Games kucken. Die Windows-Version von Metro: Last Light hat im internationalen Durchschnitt 82 Punkte bekommen, von PC Games 84 Punkte und von der Gamestar (unter dem Titel „Dunkelhammer“) 86 Punkte.
Und nun ist also die Linux-Version erschienen. Ein halbes Jahr nach der Windows-Version und laut denen, die beide schon gespielt haben, grafisch nicht ganz auf Augenhöhe. Außerdem fehlen derzeit detaillierte Einstellungsmöglichkeiten für die Grafik; es gibt nur einen Qualitäts-Slider. Aber es soll sich butterweich spielen und es wurde kaum über Probleme berichtet.
Wie aufgeregt die Linux-Gemeinde die Nachricht aufgenommen hat, mag man an den Beiträgen in den Steam-Foren ermessen, die letzte Nacht geopstet wurden…
Nun ist es an uns Linuxern, den großen Tag für Linux-Spiele auch für die Entwickler und Publisher von Metro: Last Light zu einem großen Tag machen. Ich habe es mir heute gekauft.