Wenn mich ein Programm mal wieder mit Dummheit oder, noch schlimmer, mit einem fehlgeschlagenen Versuch der Schlauheit nervt, gehe ich gerne mal zur völlig sinnfreien Website dreckstool.de und verschaffe dem Programm einen Punkt auf der nach oben offenen Dreckstool-Skala. Aber das reicht nicht immer. Zur Benutzerkontensteuerung („UAC“) von Windows muss ein Blogbeitrag her.
Eigentlich finde ich die Idee hinter der Benutzerkontensteuerung ja gut. Wer etwas tun will, was besondere Rechte erfodert, wird darauf hingewiesen und muss es ausdrücklich abnicken. Ist ja bei Linux auch nicht anders, da muss ich mir für manche Aktionen auch Root-Rechte besorgen. Im Idealfall denkt der Benutzer so noch einmal darübar nach, was diese Aktion veranlasst hat und ob er es genehmigen will, und manchmal werden ein paar Viren an ihrer Arbeit gehindert. Ansonsten deaktiviert der Nutzer die ganze Funktion und macht weiter wie früher.
Aber jetzt ist mir etwas passiert, was mich an der Umsetzung der Funktion ziemlich zweifeln lassen hat. Ich wollte ein altes Progrämmchen für Windows XP wiederbeleben, das zahlreiche Dateien durchwühlt und ggf. auf den neusten Stand bringt. Es hieß „FileUpdater“ oder so. Doch als ich es starten wollte, hat es, nun unter Windows 7, erst einmal Adminrechte angefordert. Ich wollte mich nicht weiter einarbeiten, so spannend war das Programm nun auch wieder nicht, und habe kurzerhand ein neues angefangen, einen „NewFileUpdater“, der probeweise erstmal nur „Hallo, Welt!“ auf dem Bildschirm ausgeben sollte. Doch auch dieses Programm wollte Admin-Rechte. Um Text auf der Konsole auszugeben…!
Googlen brachte erstmal nicht viel, die meisten hatten das umgekehrte Problem: wie sie ihr Programm dazu bringen können, sich Admin-Rechte zu verschaffen. Bis ich auf diese Diskussion gestoßen bin. Die Windows-Benutzerkontensteuerung verlangt, dass einem Programm Adminrechte gegeben werden müssen, wenn es „Setup“, „Installer“ oder eben „Update“ im Namen hat! Als ob es nicht ganz andere Gründe geben könnte, ein Programm „Updater“ zu nennen! Das ist, als würde ich zu einer Party alle Leute in die Wohnung lassen, die nicht in Gefängnisklamotten kommen – und zu Fasching meinen besten Freund nicht reinlassen, weil er sich als Knacki verkleidet hat!
Mein Problem war damit gelöst, ich hab das Programm dann halt FileVisitor genannt, aber mal ehrlich… wer denkt sich so einen Scheiß aus?