Letztens habe ich Erschreckendes festgestellt:
Meine Tastatur hat gar kein N-Key Rollover!
Die Verdrahtung von Tastaturen gestattet üblicherweise nicht die gleichzeitige Erkennung von beliebig vielen Tasten. Braucht ja auch normalerweise keiner. Welche Tasten mit welchen funktionieren, ist von Modell zu Modell unterschiedlich.
Nun hatte ich mir mal eine 50-Euro-Tastatur geleistet, eine Cherry MX 3000. Doch ich musste feststellen, dass die gar nicht so großartig ist, wie ich bei dem Preis erwartet hätte. Für meine Liste von Spieledemos für Linux habe ich ein neues Spiel ausprobiert, Alter World. Darin muss man springen (Hoch-Taste), steuern (Rechts oder Links) und gleichzeitig in eine andere Welt wechseln (Leertaste). Nach rechts klappte das – nach links nicht! Ich habe zuerst an einen Programmfehler geglaubt, aber tatsächlich scheint es so zu sein, dass meine Tastatur die Leertaste nicht erkennt, wenn schon die Pfeiltasten links und hoch gedrückt sind.
Ein einfacher Test, mit dem man sich das Phänomen ansehen kann, wenn man keine sehr hochwertige Tastatur hat, ist folgender: Man hält sowohl die linke als auch die rechts Shifttaste gedrückt und tippt gleichzeitig folgenden kreativen Satz ein: Sylvia wagt quick den Jux bei Pforzheim.
Damit hat man alle Buchstabentasten (außer den Umlauten) in dieser speziellen Kombination getestet. Es ist normal, dass einige der Buchstaben nicht erscheinen.
Die Eigenschaft einer Tastatur, beliebig viele Tasten gleichzeitig zu erkennen, nennt sich im Englischen „n-key rollover“. Im Deutschen scheint sich kein eigener Begriff dazu eingebürgert zu haben. Übrigens hat inzwischen auch mein Lieblingshersteller Cherry Tastaturen im Angebot, die mindestens 14 Tasten gleichzeitig verstehen (mehr Finger hab ich eh nicht…), zum Beispiel das „MX-Board 3.0“. Nur meine gute alte Tastatur, die hat mich enttäuscht.