Gestern war ich auf der Internationalen Funkausstellung und habe VR-Brillen ausprobiert. Genaugenommen bin ich genau deshalb hingegangen.
Als erstes war ich bei der c’t, die eine Oculus-Rift-Demo vorgeführt hat. Da die Vorstellung kurz war, war es die Wartezeit erfreulicherweise auch. Zur Demo hat man sich hingesetzt, bekam wie bei einer Achterbahn eine Metallstange zum Festhalten – und fuhr dann in einer virtuellen Achterbahn. Die Welt war im Minecraft-Stil und bot leider nicht übermäßig viel zum Bestaunen. Trotzdem habe ich natürlich den Kopf hin- und hergedreht und mich umgeschaut. Als es eine ziemlich hohe Rampe hochging, wurde mir unwohl. Ich habe Höhenangst, und die VR-Simulation funktioniert so gut, dass ich auch im virtuellen Raum Höhenangst hatte. Die Erfahrung wäre noch ein Stück beeindruckender gewesen, wenn man auch Fliehkräfte gespürt hätte (allerdings hatten sie, wenn ich das richtig mitbekommen habe, Fahrtwind – oder hab ich mir den nur eingebildet?), aber auch so habe ich mich im Stuhl in die Kurve gelegt und mich gut an der Haltestange festgehalten. Und nach dem Aussteigen waren die Knie ein wenig zittrig.
Als nächstes bin ich zum HTC-Stand gegangen. Deren „Vive“, die sie zusammen mit Valve produzieren, soll ja auch Valves SteamOS und somit Linux unterstützen. (Wenn auch nach Informationen von Gamestar und c’t leider nicht gleich zum Release.) Dort bin ich abgeblitzt, man konnte die Demo nur nach Voranmeldung bewundern. Das ist doppelt schade, da sie anscheinend Räume aufgebaut hatten, in denen man nicht nur im virtuellen Raum sitzen und sich umschauen, sondern im realen wie im virtuellen Raum herumlaufen kann – eine Spezialität des Vive-Systems.
Zum Glück hat mich eine Freundin auf die Idee gebracht, noch bei Sony vorbeizuschauen. Als reiner PC-Spieler hätte ich daran gar nicht gedacht. Dort gab es dann eine Warteschlange von vielleicht einem Dutzend Personen. Regelmäßig kam jemand vorbei und hat die Menschen am Ende der Schlange gewarnt, dass das ein bis zwei Stunden dauern könnte. Ich habe was zum Lesen rausgeholt und abgewartet. Und das hat sich gelohnt! Ich weiß nicht, ob Sony die bessere oder schlechtere Hardware baut, aber sie hatten definitiv die bessere Demo dazu.
Die Vorführung war in drei Teile eingeteilt. Zuerst konnte man sich in einem virtuellen Raum umsehen. Die Grafik war dabei eher Wii- als PS4-artig, aber das machte mir nichts. Wenn man etwas eine Weile fokussiert hat, wurde dort eine Aktion ausgelöst: Ein Roboter hat einem zugewunken, eine Figur in einem Pool wurde von einem Hai gefressen, solche Dinge. In der zweiten Phase stapfte man als Dinosaurier einer Spielfigur hinterher, die von einem Sony-Mitarbeiter gesteuert wurde. Mit Kopfbewegungen konnte man Hubschrauber vom Himmel holen und Hochhäuser zum Einsturz bringen. In der letzten Phase hat einen der Mitarbeiter mit Gegenständen beworfen (im virtuellen Raum natürlich!), denen man mit Kopfbewegungen ausweichen musste. Und schließlich wurde man besiegt ins Weltall geschleudert…
Als ich noch in der Schlange stand, konnte ich verschiedene andere bei diesem Spiel beobachten. Am interessantesten fand ich, dass auch ein älterer Herr (er hat mir nachher verraten, dass er über 70 ist) das Gerät ausprobiert hat. Seine Frau saß ein wenig peinlich berührt lachend daneben – hat es aber danach auch selbst probiert! Ich habe dem Herrn gesagt, dass ich ihre Neugier bewundere, und hoffe, in seinem Alter auch noch so neugierig zu sein.
Soweit zu meinem Besuch. Man merkt dem Bericht sicherlich an, dass ich die VR-Brillen nicht schlecht fand. Aber mehr dazu in Kürze.