Die Mama von der tollsten Frau vonne Welt (die gleichzeitig die tollste Schwiegermama in spe ist, die ich je hatte) hat ein Computerproblem. Er läuft nicht. Er schleicht nicht mal. Er kraucht höchstens. Und selbst das inzwischen nicht mehr richtig.
Ihr Rechner war schon seit Jahren lahm. Eines Weihnachtstages habe ich ihr zu den 512 MB noch einen 512-MB-Speicherriegel geschenkt (ich habe partout nicht rausbekommen, ob das Mainboard auch 1-GB-Riegel vertragen hätte), aber dadurch ist er auch nur etwas weniger lahm geworden. Und seit langem musste man den Computer so hinstellen, dass er das VGA-Kabel passend biegt, um keine einfarbige Darstellung zu bekommen.
Nun sind zusätzliche Probleme aufgetreten: Die Darstellung war jetzt regelmäßig in Fehlfarben und der Rechner hat sich gelegentlich spontan runtergefahren. Gegen die falsche Anzeige habe ich ihr ein altes unbenutztes VGA-Kabel mitgebracht. Gegen das Herunterfahren wollte ich als erstes den Rechner aussaugen und jede Kabelverbindung aus- und wieder einstöpseln, und dann mal nach Treibern und anderer Software kucken. Aber so weit sollte es nicht kommen.
Am ersten Abend habe ich mein neues Kabel eingesteckt, den Rechner kurz hochfahren lassen, und – siehst’e! – die Farben stimmten wieder. Damit hab ich mich für diesen Tag begnügt und nur noch das alte Kabel aufgeschlitzt, um zu schauen, ob man darin einen Kabelbruch erkennen könnte. Ich habe dann aber an der Metallisolation aufgegeben.
Am nächsten Tag habe ich den Rechner ausgesaugt (Das sollte man regelmäßig tun!), ihn wieder hochgefahren, und… Fehlfarben. Es lag doch nicht am Kabel. Die Darstellung war so schlecht, dass man den Computer nicht sinnvoll benutzen konnte. Schwiegermama in spe hatte schon berichtet, dass sie nur unter größter Mühe ein paar Sicherheitskopien hatte machen können.
Was nun? Wenn man davon ausgeht, dass nicht zufällig zwei Dinge gleichzeitig kaputtgegangen sind, müsste das Problem im Rechner liegen, nicht zum Beispiel im Monitor – der würde ja den Rechner nicht zum Runterfahren bringen. Die Grafikkarte könnte stark angeschlagen sein und deren Treiber Windows in die Knie zwingen. Es könnte auch der Speicher sein, aber ich habe es einmal nur mit dem alten und einmal nur mit dem neuen Speicherriegel probiert, das hat nicht geholfen. Die CPU könnte theoretisch ziemlichen Mist produzieren, und eine altersschwache Stromversorgung könnte auch zu beliebigen Fehlern führen.
Nun hätte man anfangen können, zuerst die Grafikkarte auszutauschen, wenn es nichts genützt hat die Stromversorgung, dann die CPU, und so weiter. Am Ende hätte man mit einem hoffentlich funktionierenden, aber weiterhin sehr altersschwachen System dagestanden. Ich habe eine Neuanschaffung empfohlen. Der Gnadenschuss für diesen Computer war eigentlich längst überfällig.
Ich werde ihr nun einen neuen Rechner zusammenbauen.
Darüber demnächst mehr.
Hallo Eike,
genialer Beitrag, musste wirklich lachen. Aber klar ältere Menschen stecken nicht in der Technik drin und haben deshalb einen Stein als PC.
Deine Herangehensweise war auf jeden Fall sehr interessant zu lesen!
Liebe Grüße