Veränderungen…

Es hat einen Grund, dass ich lange nichts mehr geschrieben habe. Nein, zwei. Die tollste Frau vonne Welt hat Zwillinge zur Welt gebracht.

Abbildung ähnlich

Wir sind damit beide zum ersten Mal Eltern geworden. Das Gefühl ist nicht beschreibbar, jedenfalls nicht mit meinen beschränkten Mitteln. Es ist, als würde das Herz überlaufen von Gefühlen.

Obwohl man natürlich viele Monate Zeit hatte, sich gedanklich darauf vorzubereiten, kann ich nicht behaupten, dass ich vorbereitet gewesen wäre. Vermutlich kann man das gar nicht sein. Hinzu kam, dass plötzlich ein Kaiserschnitt notwendig wurde, weswegen ich bei der Geburt nicht dabeisein durfte. Als ich meiner Frau Mut zu­ge­sprochen und ihr gesagt hatte, dass alles gut werde, und ich um die Ecke gebogen war, um zu warten, brach es aus mir heraus und ich habe geheult wie ein Schlosshund. Vor Sorge, vor Aufregung, vor Hoffnung, vor Gefühls­überlauf halt. Mut gemacht hat mir, dass in der Hebammenstation, vor der ich saß, die Ruhe selbst herrschte. Es war zwar eine zügige Geburt nötig geworden, aber niemand ist in Hektik verfallen. Das Wort „Not-Kaiserschnitt“ kam mir gar nicht in den Sinn. Und es ist alles gut gegangen, unsere Kinder sind gesund und munter. („Tags gesund, nachts munter“, wie ich immer sage.)

Nach der Geburt musste die tollste Frau vonne Welt erstmal auf die Intensivstation. Man wollte die Kinder sicherheitshalber nicht dort­hin bringen und konnte auch meine Frau nicht transportieren, so dass sie dort fast zwei Tage nicht mehr schwanger, aber noch ohne Kinder im Arm lag. Sie ist die tapferste Frau vonne Welt.

Die nächste Zeit haben wir im „Rooming-In“, wie man das wohl nennt, im Krankenhaus verbracht, also in einem gemeinsamen Zimmer mit Vater, Mutter, Kind(ern). Ich habe das erste Mal in meinem Leben gewickelt, und das zweite, … Bei einem meiner ersten Versuche kam es so im Bogen aus dem Kind raus, dass meine kurze Hose, meine Beine, meine Socken und der Boden bekleckert waren – und wir sprechen hier nicht von Urin. Was so ein kleines Wesen, ein „Mini-Mensch“, wie die tollste Frau vonne Welt sagt, schon für einen Druck erzeugen kann!

Schließlich konnten wir nach Hause. Das war nochmal ein Schritt, weg von der gesicherten Umgebung, wo man versorgt wurde und immer jemand da war, den man fragen konnte, zum auf den eigenen Beinen Stehen und die Kinder selbst Versorgen. Alle vier Stunden wollten die Lütten gewickelt und gefüttert werden, also schnell nochmal alle Bedürfnisse im Krankenhaus befriedigen, noch ein Erinnerungsfoto vor der Klinik, zum ersten Mal Bus und Bahn fahren und zu Hause alles in Gang bringen für die nächste Raub­tier­füt­terung.

Nun ist das Ganze zwei Monate her. Wir haben uns eingewöhnt. Aber die Unterbrechung des Schlafs und das ständige Gebundensein an die Kinder ist schon anstrengend. Erst jetzt merke ich, was für ein Luxus das war, dieses „Ausschlafen“ und das weggehen Können, wann auch immer man will.

Aber wir sind glücklich, dass wir endlich Kinder haben – selbst­ver­ständ­lich die tollsten Kinder vonne Welt (nennen wir sie Zwerg Eins und Zwerg Zwo). Als ein Kollege mich am Telefon mit „Papa Eike“ begrüßt hat, als ich mich für die Elternzeit abgemeldet habe, hatte ich fast Pipi in den Augen.

… und einige Tage nach der Geburt, noch vor dem Rooming-In, saß ich mit der tollsten Schwiegermutter vonne Welt beim Frühstück und das Radio lief. Und ich war einen Moment überrascht, dass die noch immer dasselbe Pro­gramm machen wie früher, in meinem vorherigen Leben…

 

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