Hossa! Hossa!

Den folgenden Artikel über eine Spam-Welle, die über mich geschwappt war, hatte ich vor ein/zwei Wochen unter dem Titel „Hossa!“ geschrieben. Inklusive einiger Sätze aus Spam-Nachrichten. Dafür scheint Google mich abgestraft zu haben: Vor kurzem habe ich mich noch über sehr gute Platzierungen gefreut; gestern waren einige Artikel von mir gar nicht mehr zu finden. Dieser (Über-)Reaktion gilt das zweite „Hossa!“ im Titel. Hier nun also die jugendgooglefreie Version…

Dosenfleisch

Neulich habe ich mich noch beschwert, dass die Spammer auf mich aufmerksam geworden sind und ich innerhalb eines halben Jahrs über 60 Spam-Kommentare bekommen habe. Wenn man den Erfolg eines Blogs an den Spammern mäße, spielte mein Blog seit dem vorletzten Wochenende in einer anderen Liga. Da habe ich eine vergleichbare Zahl Spam-Einträge innerhalb eines Tages bekommen.

„Normaler“ Blog-Spam sieht aus wie der „gute“ alte E-Mail-Spam. [Beispiel gelöscht] Es ergibt keinen Sinn (wenn mich mein Englisch da nicht total verlassen hat) und ist im Original mit der einen oder anderen Website verlinkt, auf der man Medikamente angeboten bekommt. (Interessanterweise Antibiotika, die medizinische Versorgung in den USA muss wirklich schlecht sein…) Ich weiß nicht, wer auf der Welt auf sowas reinfällt. Aber es scheint ja welche zu geben, sonst hätten die Spammer es sicher aufgegeben …

Wenn man danach suchmaschinisiert, kommt man zu dem Schluss, dass die Sätze zusammengewürfelt werden. Es finden sich verschiedenste Varianten…
[Beispiele gelöscht]
Es kommt offensichtlich nicht darauf an, den potentiellen Kunden durch einen ansprechenden Text zu verlocken.

Eine andere Sorte von Spam scheint darauf zu basieren, sich irgendwo einen echten Kommentar zu nehmen und diesen mit einer anderen Adresse in fremden Blogs zu plazieren. Interessanterweise werden bei diesen Kommentaren anscheinend absichtlich Schreibfehler eingebaut. Zumindest kann ich mir nur schwer vorstellen, dass die Fehler, die sich in den Kommentaren fanden, allesamt so von den Original-Autoren gemacht wurden. Was bringt das dem Spammer? Ich könnte mir vorstellen, dass Spam-Filter – die es auch für Blogs gibt – einen unveränderten Kommentar mit einer Suchmaschine schnell entlarven könnten, während ein maschinell leicht veränderter Kommentar immer noch gut zu entziffern ist, so aber noch nicht wörtlich im Web vorkommt.

Wieder andere Spams sind sehr generische zustimmende Kommentare. So à la „Hallo! Ich mag deinen Schreibstil sehr! Wollen wir mal bei AOL über deinen Artikel sprechen? Ich brauche einen Experten in diesem Bereich um mein Problem zu lösen. Ich freu mich darauf!“ Nur halt auf Englisch. Hier kommt mir zugute, dass mein Blog auf Deutsch ist. Solche Kommentare werde ich üblicherweise nicht zur Veröffentlichung abnicken. (Ich habe die Blogsoftware so eingestellt, dass ein Kommentar erst veröffentlich wird, wenn ich einen Blick darauf geworfen habe.) Für englischsprachige Blog-Autoren stelle ich mir das schwieriger vor …

Nun hat aber ein Beitrag auch schon etwas internationale Aufmerksamkeit bekommen und zu dem gab es auch schon einen echten englischen Kommentar. So kann ich mich nicht nur auf die Sprache verlassen. Ein weiterer Hinweis auf Spam sind anscheinend die Webadressen, die zu den Kommentaren angegeben werden. Das sind mal irgendwelche Facebook-Profile (wobei das ja auch bei echten Kommentaren passieren könnte), mal Google, Bing oder Yahoo.

Eigentlich wollte ich in diesem Beitrag mehr konkrete Beispiele verschiedener Spam-Arten zeigen. Aber nachdem ich an diesem Wochenende an die 100 Spam-Nachrichten bekommen und gelöscht hatte, ist die Welle auch wieder abgeebt. Prüfen die Spammer etwa, ob ihre Beiträge ankommen, und geben es nach einer Weile auf? Schön wär’s! Jedenfalls hat das dazu geführt, dass ich jetzt keine Beispiele der Spam-Nachrichten mit Facebook- oder Suchmaschinen-Absender vorliegen habe.

Das Wort „Spam“ kommt übrigens von einem Sketch aus dem genialen Monty Python’s Flying Circus, in dem das Wort, ein Markenname für Dosenfleisch, ungefähr so häufig vorkommt wie ich an jenem Wochenende mit Spam-Nachrichten bombardiert wurde. Es ist also kein Zufall, dass das Fleisch auf dem Bild oben so heißt wie die Nerv-Nachrichten.

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