Programm des Tages: krename

Es wird mal wieder Zeit für ein Programm des Tages. Es ist wieder eins, das eine Sache gut macht, statt viele Dinge mittelprächtig. Krename für KDE ist ein Batch-Umbennenungsprogramm. Irgendwie scheine ich es mit den Batch-Programmen zu haben: Audios konvertieren, Fotos verarbeiten, und nun eben umbenennen. Und wieder war ein Urlaub der Anlass dafür, dass ich das Programm brauchte.

krename-Plugins

Nachdem die tollste Frau vonne Welt und ich nach Hause gekommen waren und tausende Fotos von unseren beiden Fotoapparaten mitgebracht hatten, standen wir vor dem Problem, diese zusam­men­zu­bringen, und das in einer sinn­vollen Reihen­folge. Ich weiß nicht mehr, wie ich auf die Idee gekommen bin, aber krename kann das Problem lösen.

Zuerst wählt man eine Menge von Dateien aus (man kann dafür auch „Regular Expressions“ verwenden). Dann bestimmt man, ob die Originaldateien direkt umbenannt oder unter Benutzung des neuen Namens kopiert, verschoben oder verlinkt werden sollen. Im dritten Schritt kann man Plugins auswählen. Wobei einige der oben gezeigten Plugins fest eingebaut zu sein scheinen; man kann sie nicht abwählen. Aber eigentlich weiß ich eh keinen guten Grund, nicht alle Plugins aktiv zu haben – man muss sie später nicht verwenden.

Im vierten Schritt konfiguriert man nun die Umbenennung. Man kann einen Zähler oder das Datum als Präfix oder Suffix eintragen lassen und den Dateinamen übernehmen oder selbst bestimmen sowie Texte suchen und ersetzen. Vor allem aber kann man beliebige Teile des Dateinamens durch die Plugins erstellen lassen.

Und wie hilft das beim Urlaubsfoto-Chaos? Wie auf dem Bild­schirm­foto zu sehen ist, kann man auch die EXIF-Daten aus Digitalfotos auswerten. Darin stehen auch der Entstehungszeitpunkt und das Kamera-Modell. Ich habe also Datum und Uhrzeit an den Anfang des Dateinamens geschrieben. Das Kameramodell habe ich ebenfalls verwendet, aber mittels Suchen und Ersetzen durch den Namen desjenigen ersetzt, der das Foto gemacht hat.

Anschließend konnte ich die Fotos nach Dateinamen (und somit nach Datum und Uhrzeit) sortieren… und musste feststellen, dass die Uhren unserer Kameras leider nicht synchron gewesen waren, sondern ca. eine Stunde auseinander. Mithilfe von Fotos, die wir etwa gleichzeitig gemacht haben mussten, habe ich den Zeitabstand bestimmt. Anschließend konnte ich mit dem Kommando­zei­len­pro­gramm exiftool den Versatz beheben (Eine Stunde und sechs Minuten zurückstellen: exiftool -AllDates-=1:06 *.jpg), die Dateien mit krename noch einmal umbenennen und voilà: eine chronologisch sortierte Sammlung von Fotos, trotz zweier Kameras, die ganz verschiedene Dateinamen verwenden und die nicht synchron liefen. (Trotzdem sollten wir wohl nächstes Mal vorher die Kameras synchronisieren.)

Nachtrag: Weil ich es immer wieder vergesse, hier meine Einstellungen für Fotos: Der Name wird durch „[exifExif.Photo.DateTimeOriginal] – [exifExif.Image.Model]“ ersetzt, zusätzlich stelle ich Suchen und Ersetzen so ein, dass aus einem Doppelpunkt ein Bindestrich wird.

Die Plugin-Liste auf dem Bildschirmfoto lässt erahnen, was krename so alles kann. Darunter nummerierte Dateien in nummerierten Ver­zeichnissen, Trans­literation aus anderen Schrift­systemen, Meta­informa­tionen aus MP3s, PDFs und Font-Dateien auswerten sowie Informa­tionen des Datei­systems über die jeweilige Datei ein­be­ziehen. Und in Javascript kann man anscheinend auch programmieren.

Krename gibt es nur für Linux (und vielleicht andere „unixoide“).

5 Gedanken zu „Programm des Tages: krename“

  1. krename kenne ich. Grade beim Foto umbenennen macht es die Sache für mich aber „nicht so gut“.

    Was ich machen will: Fotos wahlfrei anhand ihrer Thumbnails (per drag and drop) anordnen und dann neu „durchnumerieren“.

    Von Prinzip her geht das auch mit krename, Problem für mich jedoch: Die Thumbnails sind viel zu klein, damit kann ich die Fotos nicht vernünftig auseinander halten.

    Leider habe ich bisher noch keine Möglichkeit gefunden, die Thumbnails in krename größer zu machen.

    Mit digiKam geht das wohl gar nicht. Einzige Möglichkeit, die ich bis jetzt gefunden haben, ist XnView. Damit gehts ganz gut, aber so richtig ins Herz geschlossen habe ich das Programm nicht.

    Jemand eine Idee wie man so was unter Linux noch schöner hinbekommt?

    1. Hm. Eigentlich bräuchtest du ja nur ein Programm, in dem du die Bilder in der Reihenfolge deines Vertrauens anordnen und dann per Drag und Drop auf krename „schmeißen“ kannst. Das Problem: Ich hab konqueror, dolphin, krusader und gwenview probiert – und es mit keinem davon hingekriegt…

    1. Ich hasse es ja, wenn mein schöner Smiley mit der schönen Nase
      : o )
      kaputtgemacht wird!
      Ich kuck mal, ob man das abstellen kann.

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