Von meinen letzten sportlichen Anstrengungen hatte ich ja vor einer Weile berichtet. Im Februar, einige Monate, nachdem ich mein Rudergerät kaputtgekriegt hatte, waren wir im Urlaub in Schweden. Und die tollste Frau vonne Welt hat mir gesagt, dass ich… nun… ein wenig außer Form geraten wäre, so physisch.
Danke, Schatz!
Nein, im Ernst… Danke. Man merkt es ja manchmal selbst zuletzt.
Kurz darauf lief im schwedischen Fernsehen eine Werbung für ein Gerät namen Five Minutes Shaper. In nur fünf Minuten am Tag mit einer einzigen Übung zu einem gestählten Körper, einem flachen Bauch, bla bla …
Durch den Hinweis auf mein Bäuchlein war ich in diesem Moment wohl anfällig. Normalerweise versuche ich, nicht Dinge zu kaufen, weil ich sie in der Werbung gesehen habe. Noch besser wäre wohl, Dinge grundsätzlich nicht zu kaufen, wenn sie in der Werbung kommen. Aber in diesem Fall habe ich mir vorgenommen, mir das Produkt zu Hause mal näher anzuschauen.
Gesagt, getan. Beim Versand für berittene Kampflesben hatte das Gerät sehr viele positive Bewertungen, die sich beim Reinlesen auch vernünftig anhörten. Doch ein Kollege sagt, er findet die negativen Wertungen aufschlussreicher als die positiven. Die als am hilfreichsten bewertete schlechte Rezension zum „Five Minutes Shaper“ war von einem Pumper, der das Gerät mal irgendwo gesehen, aber nicht ein einziges Mal verwendet hatte. Nun gut…
Ich habe dann noch meinen sehr sportlichen Cousin um seine Meinung gebeten. Er hat mir abgeraten. Ich hab es dann gekauft. Nein, im Ernst: Er hat mir stattdessen zu Liegestützen, Kniebeugen, Klimmzügen, Sit-Ups und „Superman Exercises“ geraten. Leider schaffe ich es nicht, mich regelmäßig zu Gymastik zu motivieren. Aber ich habe mir auf diesen Tipp hin vorsichtig vorgenommen, eventuell unter Umständen das Training am Gerät mit ein wenig Gymnastik zu kombinieren.
Nun bin ich also stolzer Besitzer des „Five Minutes Shaper“. Der Aufbau war sehr einfach. Es waren nur drei Schrauben in der Packung, und diesmal habe ich auch jedes Teil untergebracht. Der Rollmechanismus, konkave Plastikrollen auf runden Metallstangen, sieht auch deutlich haltbarer aus als der vom Rudergerät. Durch Verstellen der Neigung stehen vier Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.
Dem Gerät liegt ein Ernährungsplan bei. Das ist allerdings ein Plan zum Abnehmen, und da ich nicht zu viel wiege, werde ich ihn ignorieren. Außerdem gibt es noch einen Aufwärmplan. Eher ein wenig Dehnen als das, was mein Cousin im Sinn hatte, aber immerhin.
Nun mache ich regelmäßig fünf Minuten Aufwärmen und 50 Züge auf dem Gerät. Schwierigkeitsgrad 1 hat mir seltsamerweise zu wenig Mühe gemacht und keinen Muskelkater beschwert. Die tollste Frau vonne Welt hatte damit Muskelkater, was aufgrund unserer unterschiedlichen körperlichen Fitness nur bedeuten kann, dass ich etwas falsch gemacht habe. Jedenfalls bin ich auf Level 2 umgestiegen. Während die Schwierigkeit zwischen Level 1, 2 und 3 schon stark ansteigt, ist zu Level 4 nochmal eine größere Steigerung als zwischen den anderen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich das Gerät mal ernsthaft in dieser Einstellung benutzen werde.
Ich wurde gefragt, ob das denn was nützt, fünf Minuten Training am Tag. Tja, wer weiß? Vielleicht erfahre ich es, wenn ich irgendwann mit dem Training aufhöre, und mir die tollste Frau vonne Welt dann sagt, dass ich früher ja besser geformt war…?