Mein neuer Rechner (2013)

Ich hatte jetzt sechs Jahre lang denselben Prozessor in meinem Rechner. Ich glaube, so lange habe ich noch nie eine CPU betrieben. Die neue Grafikkarte und das Spiel Bioshock Infinite habe ich nun zum Anlass genommen, mal wieder aufzurüsten. Wie eigentlich immer hat das nicht rundum geklappt.

Neue Hardware
Wir sind die Neuen: Mainboard, RAM, Prozessor, Lüfter und DVD-Laufwerk.

Wenn man einen neuen Prozessor nicht ein paar Monate nach dem letzten kauft, muss meist auch die Hardware drumrum erneuert werden. Also habe ich jetzt auch ein neues Mainboard, einen neuen Kühler, neuen Hauptspeicher und ein neues DVD-Laufwerk.

Prozessor

Ein neuer Prozessor sollte neue Leistunsregionen erschließen. Früher, in der Guten Alten Zeit, hieß das mehr Mega- oder Gigahertz. Irgendwann war das Rennen um die Gigahertz vorbei. (Wenn man sich klarmacht, dass das Licht bei einem Gigahertz innerhalb eines Takts nur noch lausige 30 cm hinter sich bringt, ist klar, dass das ein grundsätzliches Problem ist. Licht ist einfach zu lahm.) Dann kamen die Mehrkerner. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier …

Ich habe jetzt meinen alten Vierkerner endlich ausgetauscht – gegen einen neuen Vierkerner. Der Fortschritt in diesem Bereich hat sich deutlich verlangsamt. Wobei es auch für viele Anwendungsgebiete schwierig ist, Software zu schreiben, die mehr als ein oder höchstens zwei Kerne nutzt.

Ich hatte zwischen dem i5-3570 und dem i5-3570K geschwankt. Letzterer kostet nicht viel mehr und lässt sich leicht übertakten. Andererseits habe ich noch nie einen Prozessor übertaktet. Der Prozessor kostet zwar nur 15 Euro mehr, aber das Mainboard mit dem passenden Chipsatz, mit dem einem Übertakten erlaubt wird, bringt nochmal 20 Euro Aufpreis mit sich.

Dennoch konnte ich der Versuchung nicht widerstehen. Ich besitze jetzt den übertaktbaren i5-3570K. Als ich aber das Tool namens EasyTune gesehen habe, dass das Mainboard zum Übertakten mit sich bringt, hatte ich nicht auf Anhieb so großes Vertrauen, dass ich gleich losgelegt hätte…

EasyTune Ausschnitt
„Würden Sie diesem Programm Ihren Prozessor anvertrauen?“
Mainboard

Als Mainboard habe ich das genommen, das die c’t vor kurzem empfohlen hat: ein GA-Z77-DS3H von Gigabyte. Mit vier USB-2-Buchsen hinten und Anschlüssen für die zwei vorne an meinem Gehäuse (insgesamt gingen glaube ich vier für vorne) erfüllt es das, was ich so mindestens brauchen könnte: Maus und Tastatur, WLAN-Stick, DVB-T-Stick (für die VDR-Programmierung) plus zwei, falls man mal den Speicherkartenleser und eine USB-Festplatte gleichzeitig anschließen will. Dazu hat das Board zwei USB-3-Anschlüsse, die man heutzutage haben sollte, auch wenn ich noch keine Hardware dafür habe. Aber die kommt bestimmt. SATA-3 hat es auch, und ich habe sogar schon eine SSD dafür, die ich bisher am SATA-2-Anschluss betreiben musste. Außerdem gestattet das Board, zwei AMD-Grafikkarten zu koppeln. Das möchte ich nicht, aber ich dachte mir, das stört auch nicht. Nun ja…

Die schöne neue Grafikkarte, die durch zwei leistungsfähige Lüfter schön leise sein soll, kommt in den PCIe-x16-Slot. Durch ihre Dicke wird damit der erste PCIe-x1-Slot überdeckt, der zweite dicke (hellblaue) PCIe-Slot ist für eine zweite Grafikkarte gedacht. Dadurch bleibt nur noch ein Steckplatz für die Soundkarte – direkt vor dem Lüfter der Grafikkarte. Ich habe noch einen kleinen Abstandhalter dazwischengequetscht, aber… schön ist das nicht.

Vorher
Belüftung vorher
Nachher
Belüftung nachher

Aber… manchmal bringt man ja die eigenen Gedanken voran, nur indem man über etwas erzählt. Oder schreibt. Ich habe gerade nochmal überlegt, ob ich mir denn sicher bin, dass die Soundkarte nicht in den breiten PCIe-Slot darf. Googeln sagt, sie dürfe. Die Wikipedia auch. Ich hab es gerade probiert, der Sound geht noch und der zweite Grafikkartenlüfter hat wieder Platz zum „Atmen“! Bloggen ist gut für die Gesundheit … Ihrer Grafikkarte!

Kühler

Der Kühler ist mal wieder ein Kunstwerk von Scythe. Den letzten Quadcore habe ich mit einem Scythe „Ninja“ sogar passiv gekühlt. Davon bin ich inzwischen ab. Man sollte keine Angst vor Lüftern haben, sie sollten halt nur groß sein und dementsprechend mit langsamer Drehung viel Luft bewegen. Auf der Preisvergleichsseite gab es die Unterscheidung nach „Tower-Kühler“ und „Top-Blow-Kühler“. Ich habe einen „Top Blow“ genommen, den Scythe Kabuto 2. Kurzes Nachdenken hätte zu dem Ergebnis führen müssen, dass das genau die falsche Bauform ist. Diese Lüfter saugen die Luft von oben an und „pusten“ sie auf den Prozessor. Wenn man dort eine Öffnung im Gehäuse hat, ist alles gut. Ich habe aber kurz über dem Lüfter eine Wand ohne Öffnung. Die Bilder vom Mainboard oben sind von der Seite in den Rechner hinein geschossen. Direkt darüber wird die Seitenwand montiert, und der Lüfter hat wenig Raum, aus dem er Luft holen kann.

Hauptspeicher

Speicher hatte ich bisher 4 GB. Aufgerüstet habe ich auf… 4 GB. Ich wollte eigentlich 8 haben, aber die Preise haben mich davon abgehalten. Ich habe mir einen flotten Speicherriegel ausgesucht, sicherheitshalber aus der Kompatibilitätsliste des Mainboards. Doch die Entwicklung der Preise in den letzten sechs Monaten (von der Heise-Preisvergleichswebsite) sah so aus:

RAM-Preisentwicklung

Da ich leider damals mein Windows Vista als 32-Bit-Version gekauft habe und mein Linux zwar seit langem unter 64 Bit läuft, ich da aber wohl kein Programm verwende, das so viel Speicher braucht, kann ich eigentlich auch noch ein bisschen warten, bis ich den zweiten 4-GB-Riegel kaufe.

DVD-Laufwerk

Ein neues DVD-Laufwerk hätte es meinetwegen nicht unbedingt gebraucht. Wobei, das alte schien mir doch ein bisschen „wackelig“ zu laufen. Es führte aber eh kein Weg drumrum. Schon das alte Mainboard hatte nur noch einen einzigen IDE-Anschluss, und den eleganterweise am entgegengesetzten Ende der Stelle, wo man üblicherweise seine Laufwerke verbaut. Das gute schlechte alte IDE-Flachbandkabel hatte nur mit Mühe (und indem ich das DVD-Laufwerk so weit unten wie möglich eingebaut hatte) so weit gereicht. Beim neuen Mainboard gibt es kein IDE mehr, das Laufwerk hat wie gesagt eh nicht mehr den frischesten Eindruck gemacht, daher habe ich mir ein neues geleistet. Wobei „geleistet“ das falsche Wort ist bei 25 Euro… Ich hatte geschaut, was ein „Blu-ray“-Gerät gekostet hätte, aber ohne konkreten Bedarf das Dreifache ausgeben hat mich dann doch nicht gereizt.

Festplatte

Von meinen Festplatten sollte hier eigentlich nicht die Rede sein. Ich hatte eine Weile eine SSD für Windows und Linux, die kleineren Datensammlungen und ein paar Spiele sowie eine 1-Terabyte-Festplatte als „Datengrab“. Später hatte ich noch eine SSD gekauft (diesmal eine für SATA 3), um ein paar mehr Daten (zum Beispiel die Fotos) und ein paar mehr Spiele darauf unterbringen zu können. Seitdem hat jedes Betriebssystem seine eigene SSD und ich war’s zufrieden.

Entkopplung vorher
Entkopplung vorher
Entkopplung nachher
Entkopplung nachher

Die Festplattenkonfiguration ist auch so geblieben. Als ich aber das DVD-Laufwerk ausgebaut habe, ist mir die Festplatte, die darüber schwebend aufgehängt war, um nicht Vibrationen aufs Gehäuse zu übertragen, entgegengekracht. Die Gummistopfen, die das Laufwerk gehalten hatten, waren spröde geworden und zerfallen. Für diese Aufhängung und die Kühlrippen hatte ich mal 10 bis 15 Euro bezahlt…

Ich habe jetzt eine Low-Tech-Entkopplung vorgenommen: Ein Schächtelchen, in dem glaube ich das Zubehör zum Lüfter geliefert worden war, liegt nun unter der Festplatte und sollte genauso zuverlässig etwaige Vibrationen abfangen.

Fazit

Ich habe jetzt wieder einen modernen Rechner. Die Pro­zessor­struk­turen sind jetzt nicht mehr 65, sondern 22 nm klein, die aktuellen Versionen von SATA und USB sind dazugekommen. Der Speicher sollte bei Gelegenheit noch ausgebaut werden.

Bioshock Infinite läuft flüssiger. Aber ehrlich gesagt, die neue Hardware war nicht die Offenbarung, die frühere Upgrades mit sich brachten. Vielleicht liegt es daran, dass die Unterschiede in der Grafik heutzutage schwerer zu sehen sind. Vielleicht muss erst die neue Konsolen-Generation her, damit wieder Spiele mit deutlich besser Grafik geschrieben werden. Aber vielleicht wird man irgendwann auch einfach abgeklärter…

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